‚Schlangengrube‘ aus den Federn von Daniel Holbe und Ben Tomasson greift ein zeitgenössisches Problem auf, das in diesem Buch facettenreich dargestellt wird. Es geht um die illegale Einfuhr unter Schutz stehender Reptilien, die sich reiche Mitteleuropäer als Haustiere zulegen. Die lückenhafte Gesetzgebung bietet den, oft von Ausrottung bedrohten, Tieren kaum Schutz.

ET – exotische Tiere, so nennt sich das 2er-Team des LKA Wiesbadens, das sich um den Schmuggel geschützter Tiere kümmert. Sabine Kaufmann und Holger Rahn sind gerade Tätern ganz dicht auf den Fersen, als sie neben der Schmuggelware noch eine weibliche Leiche entdecken. Bei dem Einsatz wird Holger Rahn schwer am Kopf verletzt und kann sich in der Folge der Verletzung nicht mehr an den Tathergang erinnern. Ralph Angersbach von der Mordkommission Gießen übernimmt den Fall. Die Tote wurde erstochen. Sie gehörte einer Expedition an, die sich RWR (Regenwaldretter) nennt und in Leticia/Kolumbien auf der Suche nach den Dieben exotischer Tiere waren. Angersbach vermutet, dass Kim, so heißt die 25-jährige Tote, einem Wilddieb in die Quere kam, von ihm erstochen wurde und in einer für die Reptilien vorgesehen Holzkiste versteckt wurde. Doch Kaufmann und Rahn ermitteln in alle Richtungen. Auch die Gruppe der Regenwaldretter wird ins Visier genommen. Wer sind die Drahtzieher dieses lukrativen und skrupellosem Unternehmens? Ihre Ermittlungen führen weitestgehend ins Leere. Der Fahrer des Kleintransporters, in dem sich die Leiche befand, leugnet sowohl die Kenntnis über die Herkunft der Tiere als auch die Körperverletzung an Holger Rahn. Sabine Kaufmann fühlt sich buchstäblich zwischen zwei Stühlen sitzend. Nicht nur der Fall macht ihr zu schaffen, auch die Beziehung zu ihren Kollegen Rahn und Angersbach stellen Kaufmann vor eine Zerreißprobe. Als auf Rahn, der auf dem Weg der Besserung ist, ein Mordanschlag verübt wird, den er nur knapp überlebt, schlagen bei dem Ermittlerteam sämtliche Glocken Alarm.

Knaur TB

416 Seiten, 10,99 €

ISBN: 978-3-426-52591-3

Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie im oberhessischen Vogelsbergkreis. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinieren den lesebegeisterten Daniel Holbe schon seit geraumer Zeit. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die Todesmelodie, die zu einem Bestseller wurde. Nach Giftspur, Schwarzer Mann, Sühnekreuz und Totengericht ist Blutreigen Daniel Holbes fünfter Kriminalroman, in dem Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach gemeinsam ermitteln.

http://www.daniel-holbe.de

Ben Tomasson, Jahrgang 1969, ist Germanist und Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Ehe er sich ganz dem Schreiben gewidmet hat, war er einige Jahre in der Bildungsforschung tätig. Tomassons Leidenschaften sind die Geschichten, die das Leben schreibt, die vielschichtigen Innenwelten der Menschen, Motorradfahren und Reisen zu jenen Orten, an denen Sonne und Meer sich treffen. Tomasson ist verheiratet und lebt in Kiel. Im Frühjahr erschien im Droemer Taschenbuch der erste Band seiner Reihe um den Göteborger Kommissar Forsberg.