© Foto-Auer | Anja Unterhitzenberger
Authentisch zeitgenössisch vor einer facettenreichen Hamburger Kulisse führt uns Lea Adam temporeich mit Stigma in eine Welt, von der wir lieber hätten, es gäbe sie nicht. Rücksichtslose, brutale und grenzenlose Triebbefriedigung von Männern, denen die Folgen für ihre Opfer egal zu sein scheinen, stehen im Mittelpunkt der Handlung.
Jagoda Milosevic, Mitte 30, und Vincent Frei, Mitte 20, sind Partner im Ermittlerteam der Hamburger Kripo, zuständig für Mord und Totschlag. Milo hat serbische Wurzeln und ist in einem problemviertel Hamburgs aufgewachsen. Sie ist lesbisch und führt seit zwei Jahren eine harmonische Beziehung mit Valerie, einer Sexualtherapeutin. Milos größte Sorge ist ihr Unvermögen, sich zu outen. Weder ihre Arbeitskollegen noch ihre Familie wissen davon. Vince, ein Prolet, wie er im Buche steht, jedoch offen, ehrlich und herzlich, stellt so ziemlich das Gegenteil Milos dar. In ihren Ermittlungen ergänzen sie einander hervorragend. In kurzen Abständen tauchen in Hamburg zwei Männerleichen auf. Ein Unternehmensberater und mit absolut weißer Weste und ein vorbestrafter Krimineller werden ermordet aufgefunden. Beide werden mit einer schwarzen Mülltüte über dem Kopf, erdrosselt mit Kabelbindern, gefunden. Dem Unternehmensberater wurden post mortem die Augen entfernt und fein säuberlich neben dem Kopf drapiert. Bei der zweiten Leiche sind es die Ohren, de abgetrennt neben dem Kopf drapiert sind. Vince und Milo finden heraus, dass beide sich an jungen Frauen und Mädchen vergangen haben. Wobei die Polizei bei ihren Ermittlungen diesbezüglich wohl versagt hatte. Aus einem Kanal Hamburgs wird eine weitere Männerleiche gefischt. Zwar dümpelte diese schon mehrere Jahre im Wasser, das Besondre an ihr ist aber, dass die Zunge fehlt. Nichts Sehen, Hören und Sprechen, also die drei Eigenschaften der fernöstlichen ‚3 Affen‘, die auf das Totschweigen von Missständen und Straftaten hindeuten, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Kaum jemand weiß, dass es noch einen vierten Affen gibt, der sich den Unterleib hält – keinen Sex. Milo und Vince sind alarmiert und versuchen verzweifelt einen weiteren Mord zu verhindern.
Ullstein Taschenbuch
400 Seiten, 11,99 €
ISBN 9783548067223
Lea Adam ist das Pseudonym der Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer. Zwischen der schwedischen Küste und dem Münchener Umland haben sie unabhängig voneinander zahlreiche Buchprojekte veröffentlicht. Stigma ist ihr erster gemeinsamer Thriller.

