Shure ist eine feste Größe in der Musikindustrie, sowohl bei Konzerten als auch im Studio finden sich die Mikrofone und Kopfhörer der amerikanischen Audioschmiede, die 1925 in Niles, im Bundesstaat Illinois gegründet wurde. Aber auch im Bereich des Consumeraudios ist Shure eine feste Größe, wie beispielsweise die Aonc-Serie in einigen Tests bei uns beweisen konnten. Nun haben wir uns mit dem Shure SE846 Sound Isolating Earphone, Gen2 einen Ohrhörer aus dem professionellen Segment kommen lassen, der perfekt für das Monitoring auf Konzertbühnen geeignet ist, aber durchaus für Menschen Sinn macht, die privat einen großen Wert auf die optimale Tonwiedergabe legen.
Der Shure SE846 komm In einer mattschwarzen Box mit Magnetverschluss. Darin findet sich neben den Kopfhörern das üppige Zubehör: ein stabiles Transport-Etui, eine wasserfeste Aluminiumkapsel mit Schraubverschluss dient zur Aufbewahrung dreier Schallröhrchen-Paare. Sie ermöglichen die Anpassung des Wiedergabe-Frequenzbilds. An der Alu-Kapsel ist ein spezieller Schlüssel zum Öffnen der In-Ears befestigt. Die mitgelieferten Ohrpassstücke sind in gleich neun verschiedenen Größen und Ausführungen am Start. Auch ein Reinigungsstäbchen sowie ein Staubtuch sind enthalten. Kleinigkeiten wie zwei Aufbewahrungsröhrchen für die Ohrpassstücke zeigen, dass Shure den Anwender mit dem SE846 rundum zufriedenstellen möchte. Dass der Hersteller den Einsatzbereich des Kopfhörers nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Alltag sieht, macht der beiliegende Flugzeugadapter deutlich. Das transparente Design der SE846 In-Ears ermöglich einen Blick auf ihr Innenleben, hier kommen je vier Treiber zum Einsatz, die für die Wiedergabe von Höhen, Mitte und gleich zweimal der Bässe zuständig sind, zudem ist eine kleine Metalbox zu sehen, die ein ausgeklügeltes Subwoofer-System beinhaltet, das den Frequenzbereich unterhalb von 75 Hz bedient. Mit ihren Kevlar-verstärkten, auswechselbaren Kabeln sind diese In-Ears optimal für den Stage-Einsatz gerüstet. Durch MMCX-Stecker werden die Kabel zugleich sicher wie auch drehbar an den Ohrhörern befestigt. Selbstverständlich sind alle Kontakte vergoldet, clever angebrachte Knickschutze verhindern Kabelbruch und durch eine Drahtverstärkung im Ohrbereich kann das Kabel leicht an jedes Ohr angepasst werden. Die Kabellänge ist mit 1,45 m ausreichend bemessen, um die Ohrhörer flexibel für das Monitoring am Mixer oder per Taschenempfänger einsetzen zu können.
Der Clou hingegen sind die drei austauschbaren Schallröhrchen-Paare, die sich austauschen lassen und das Frequenzverhalten der SE846 schnell anpassen Die Unterschiede zwischen den Modi „brillant“, „ausgeglichen“ und „warm“ sind dabei bemerkenswert. Schon im „ausgeglichenen“ Modus ist der Klang der SE846 beim ersten Höreindruck herausragend. Die In-Ears geben eine exzellente räumliche Tiefe wieder. Transienten werden weich wiedergegeben. Dieser Schallöffnungsaufsatz sorgt für solide Höhen und volle, aber differenzierte Bässe, dieeinfach gefallen. Die Höhen klingen seidig und neigen nie zum Zischeln, der Superhochtonbereich wirkt dezent. Von diesem Frequenzverhalten profitiert denn auch insbesondere gitarrenlastige Musik, deren Mitten von den SE846 wunderbar differenziert wiedergegeben werden. In der Praxis wird deutlich, wie breit der Audio-Übertragungsbereich dieser Ohrhörer aufgestellt ist. Er reicht bis sage und schreibe 15 Hz hinab. Mit Schallöffnungsaufsatz für ein „helles“ Klangbild, liefern die SE846 ein in den Höhen mega-fein aufgelöstes Signal, das in Sachen Detailreichtum keine Wünsche offenlässt. Mit dieser Bestückung eignen sich die In-Ears vor allem für den Hörgenuss klassischer Musik. Wird das Röhrchen für „warmen“ Klang eingesetzt, bietet der Shure-Kopfhörer deutlich sanftere Höhen. Gesamtklangbild und insbesondere der Bassbereich überzeugen aber am meisten im „ausgewogenen“ Modus, was sicher an meiner Vorliebe zu Rock und Metal liegt. Der SE846 gehört wegen des Zusammenspiels von hoher Empfindlichkeit und seiner vergleichsweisen geringen Impedanz zu den lauten Vertretern seiner Gattung. Durch die geringe Impedanz eignen sich diese In-Ears übrigens optimal für Mobilgeräte. Bis zu 90% der Umgebungsgeräusche werden durch das Sound Isolating abgeschirmt und schon beim Einsetzen der SE 846 stellt sich ein typisches „Ohrstöpsel-Feeling“ ein. Auf der Bühne überzeugen die SE846r neben ihrer Lautstärke auch durch ihre hohe Dämpfung der Außengeräusche. Das ist auch zugleich der Grund dafür, warum sie sich gut für den Einsatz am Smartphone/MP3-Player in Bus, Bahn und Straßenverkehr eignen, obwohl dieser Einsatz aufgrund der miserablen Soundqualität dieser Gadgets, wie der Kölner in mir sagen würde ‚Perlen vor die Säue werfen‘ darstellt. So gibt auch Shure auf der Produktseite den dezenten Hinweis ‚nur für den professionellen Einsatz‘. Und dafür sind die SE 486 nicht nur hervorragend geeignet, sondern geradezu prädestiniert. Ich empfehle sie uneingeschränkt für jeden professionell arbeitenden Musiker und jede Musikerin, die sich nicht die InEars aufs eigene Ohr anpassen lassen wollen, sondern universelle, für jeden Einsatzbereich nutzbare InEars einsetzen wollen.
Erhältlich in drei Versionen, mit silbernem, grünem oder durchsichtigem Gehäuse.
Preis: 1.129,- €
Produktseite: https://www.shure.com/de-DE/produkte/ohrhoerer/se846?variant=SE846G2CL-EFS



