Foto – Libi Felder

‚Der kalte Glanz der Newa‘ von Ben Creed brilliert nicht nur durch die eisige, sphärische Kulisse Leningrads im Winter 1951. Klischeehafte russische Charaktere formen diese Geschichte zu einem gespenstisch grausamen Gesamtbild einer Zeit, von der wir dachten, sie gehöre der Vergangenheit an. Der Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine, als Stellvertreter des Westens, und seine Folgen lehren uns aktuell das Gegenteil. Der Umgang der russischen Staatssicherheit und der Exekutive mit dem russischen Volk damals weist erschreckende Parallelen zum Hier und Jetzt auf .

Leningrad, Oktober 1951. Acht Jahre nach der Beendigung der deutschen Belagerung und nach einem Krieg, der Millionen Todesopfer forderte, ist Leningrad im Würgegriff eines eisigen Winters und des MGB, des Ministeriums für Staatssicherheit. Statuen Lenins, Georgi Malenkorz und Lawrenti Beria zieren die Stadt. Bespitzelung, und Denunziantentum behindern ein unbeschwertes Leben bremsen Kunst, Kultur und ein freies Denken aus. Folter, Hunger, Straflager stehen auf der Tagesordnung. Die Anklage lautet meist auf Antisowjetische Bestrebungen oder Beihilfe zur konterrevolutionären Sabotage und wird als Verrat geahndet. Leutnant Revol Rossel ist zuständig im 17. Revier Leningrads , zuständig für Mord und Totschlag. Nicht wirklich Berufung führt ihn zu diesem beruf, es ist eher die Not. Rossel, der Geiger, so wird er von seinen Kollegen genannt. Seine Leidenschaft ist die Violine, die er meisterhaft beherrscht, bis ihm das MGB Verrat am russischen Volk und einen Parasitären Lebensstil vorwirft und ihm mehrere Finger amputiert. Während der Unruhen verschwindet seine damals 20jährige Schwester Galja. Sie finden zu wollen, hilft ihm dabei seinen Job als Leutnant auszuüben. In einer Nacht des Oktobers 1951 wird Rossel mit seinen Kollegen zu einem Eisenbahngleis in der Nähe Leningrads gerufen. Fünf Leichen liegen darauf, sauber in einer linie aufgebahrt. Drei Männer und zwei Frauen sind es. Gesichtslos und ohne Zähne, bis auf die Knochen abgemagert. Eine der Frauen trägt die Uniform des MBG. Rossel und sein Team ermitteln akribisch, doch schnell wird klar, dass diese Untersuchungen unerwünscht sind.

Knaur TB

432 Seiten, 14,99 €

ISBN: 978-3-426-52662-0

Übersetzt von: Peter Hammans

Ben Creed ist das gemeinsame Pseudonym von Chris Rickaby und Barney Thompson.
Chris wurde in Newcastle geboren. Er arbeitete für verschiedene Fernsehsender, bevor er seine eigene Marketing- und Medienagentur gründete.
Barney absolvierte eine Ausbildung als klassischer Musiker absolviert studierte zwei Jahre am Konservatorium in St. Petersburg, bevor er zum Journalismus wechselte. Er arbeitet heute als Lektor und Redenschreiber für das UN-Flüchtlingshilfswerk.
Der vorliegende Roman ist ihr ihr erstes gemeinsames Werk und der erste Fall für Leutnant Revol von der Leningrader Polizei.