Copyrights © Robert Lapworth
Swan’s geschmeidiger Stil gepaart mit mittelalterlichen Kulissen, die wirklich alle Sinne berühren, machen ‚Im Namen des Wolfes‘ bereits unwiderstehlich. Der Inhalt jedoch formt das Buch zu einem Gesamtkunstwerk von unwiderstehlicher Größe.
Vonwalt ist Richter des Sovanischen Reiches, er bereist gemeinsam mit seinem Vollstrecker Bressinger und der jungen Schreiberin Helena die sovanische Peripherie und Städte und sorgt dort für Recht und Ordnung. Hauptsächlich geht es um die Aufrechterhaltung des Nemanischen Glaubens. In den erst jüngst eroberten Provinzen sind die Bewohner nur schwer von diesem neuen Glauben zu überzeugen. Und üben weiterhin ihre heidnischen Rituale aus. Helena ist ein Straßenkind aus Muldau. Ihre Eltern starben im Reichskrieg. Richter Vonwalt erkennt in ihr den Scharfsinn, den es zum Erlangen seines Berufs bedarf. Und nimmt sie unter seine Fittiche. Seit zwei Jahren bereist Helena nun mit Richter Vonwalt das Sovanische Reich, als sie in das kleine Dorf Rill gelangen. Die Bewohner Rills folgen offenbar immer noch ihre zweieinhalbtausend Jahre alten Draedischen Religion. Darauf steht die Todesstrafe, es kann aber auch mit einer Geldstrafe geahndet werden. Vonwalt ist ein gerechter, aber auch gefürchteter Richter. Gefürchtet wird er wegen seiner Beherrschung der Magie. Durch Anwendung der Kaiserstimme bringt er nahezu jeden dazu, ihm die Wahrheit zu sagen. Auch kann er mit Toten reden. Diese Macht hatte jedoch vor den Reichskriegen nur die Elite des Nemapriestertums. Vonwalt spricht gegenüber den Bewohnern von Rills ein mildes Urteil. Claver, ein junger Nemapriester ist empört über die Milde des Urteils und die Macht des Magistratums Soras. Mithilfe des Markgrafens Wertenholz und dessen Soldaten löscht er alle Bewohner Rills aufs Grausamste aus. Bei den Ermittlungen um den Mord an einer ‚Edlen‘ wird Vonwalt bewusst, wie sehr das sovanische Recht, das er als Richter vertritt, zu kippen droht. Eine große Schar Templer gruppiert sich um den jungen, fanatischen Nemapriester Clarer. Sie beten den Gottvater Erde an. Clarer ist orthodoxer Nemaner und setzt diesen Glauben mit aller Härte durch. Das Ringen zwischen alten und neuen Zöpfen hat bereits unterschwellig für soviel Filz gesorgt, das das Sovanische Recht und das Reich Kaiser Lothars Kzosie IV in ernster gefahr ist.
Piper Verlag
528 Seiten 18,- €
Übersetzt von: Simon Weinert
EAN 978-3-492-70661-2
Richard Swan wurde im Norden Englands geboren und verbrachte den größten Teil seiner Jugend auf Stützpunkten der Royal Air Force in Yorkshire und Lincolnshire. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der University of Manchester arbeitete er zehn Jahre lang als Anwalt für Handelsstreitigkeiten, bevor er sich dem Schreiben widmete. Der Autor lebt aktuell in Sydney, Australien, wo man ihn und seine wunderbare Frau Sophie bei dem Versuch antreffen kann, zwei sehr laute Söhne großzuziehen.

