Wir erinnern uns, es gab mal eine Zeit, als die Vinyl-Schallplatte von interessierten Kreisen aus der Industrie als tot bezeichnet wurde. Und ja, die Schallplattenverkäufe gingen in den 90er Jahren dramatisch zurück, die meisten Bands & Musiker*innen gingen dazu über nur auf CD zu veröffentlichen. Dann kamen die komprimierten Formate wie MD, DCC dazu, die Musik wurde aufs nominell Notwendige reduziert – MP3 nennt sich dieses minimalistische Format. Nunmehr wird oftmals ganz auf ein physikalisches Medium verzichtet und die reduzierte Musik via Download oder per ‚Streaming‘ angeboten. Doch diese Entwicklung hat es nicht nur den Künstler*innen schwer gemacht, von ihrer Musik zu leben, sondern geht auch den Menschen gegen den Strich, die Musik so genießen wollen, wie sie sie live gehört haben. So verwundert es nicht, dass die beiden Bereich die Zuwachsraten in der Musikindustrie verzeichnen, die Schallplatte und das Livekonzert sind. Und es sind mitnichten nur die Menschen, die mit Vinyl aufgewachsen sind, sondern immer mehr junge Musikliebhaber, die einfach von der miserablen Qualität gestreamter Musik genervt sind und Wert darauflegen, die Tonträger ihrer Lieblingskünstler*innen auch physikalisch zu besitzen.
Die Industrie hat dieser Entwicklung Rechnung getragen, es wird nicht nur nahezu jede Veröffentlichung auch auf Vinyl herausgebracht, sondern es kommen auch mehr und mehr neue Schallplattenspieler auf den Markt, teils mit neuer digitaler Technik, teils pur analog Auch wir reagieren mit großer Freude auf diese Entwicklung und stellen euch hier in loser Folge Kombinationen für den unverfälschten Musikgenuss vor. Den Anfang machen wir mit einer Kombination aus dem TEAC TN-280 BT und der Box Braun LE 02, bei der die Übertragung ades Signals auch per Bluetooth erfolgen kann.
Der TN-280BT-A3 ist nicht nur, soviel vorweg, ein großartig klingender Plattenspieler für Musikbegeisterte, die Vinyl-Schallplatten aus dem Schrank oder Neuauflagen genießen wollen. Mit seiner Bluetooth-Fähigkeit eröffnet er eine völlig neue Art, Schallplatten zu hören. Für die Basiskonfiguration benötigt Mensch lediglich Kopfhörer mit Bluetooth oder entsprechende Lautsprecher. Der TN-280BT-A3 gibt den Ton drahtlos über den eingebauten Bluetooth-Sender weiter, zusätzlich zum normalen Cinch-Ausgang im analogen Line- oder Phono-Format. Die Pairing-Taste befindet sich an der rechten Vorderseite des Gehäuses, und die Pairing-Anzeige zeigt an, dass der Lautsprecher/Kopfhörer erfolgreich verbunden ist. Der Plattenteller aus Aluminium-Druckguss mit hoher Trägheit wird von einem Gleichstrommotor mit hohem Drehmoment angetrieben, der für eine stabile Rotation sowohl bei 33-1/3 als auch bei 45 U/min sorgt. Eine weiche Filzmatte reduziert die Vibrationen zusätzlich effektiv. Die hohe Genauigkeit der Spindel wird durch eine polierte Edelstahlspindel und einen hochfesten Bronze-Spindelhalter gewährleistet. Im Gegensatz zu anderen Geräten mit Kunststoffgehäuse minimiert das schwere MDF-Gehäuse (in Schwarz oder Walnuss) des TEAC‘s Vibrationen und Resonanzen und sorgt so für einen guten Sound der Schallplatte. Der TN-280BT-A3 unterstützt sowohl Phono- als auch Line-Ausgänge, so dass ein Betrieb sowohl mit als auch ohne Phono-Equalizer möglich ist. Für die hohe Abtastgenauigkeit sorgt der gerade Tonarm, werksseitig ist ein VM-Tonabnehmer, äquivalent zum MM-Typ, AT3600L von Audio Technica installiert. Der Anti-Skating-Mechanismus des TN-280 sorgt zudem für eine genaue Abtastung von Vinyl-Schallplatten. Der TEAC TN-280bt liegt bei einem empfohlenen Verkaufspreis von 359,- € noch im Einsteigersegment, in der Kombination mit dem Audio Technica Tonabnehmer bietet er einen schönen, warmen Analogklang, der allerdings am besten zum Tragen kommt, wenn er klassisch mit Kabeln an einer Hifi-Anlage spielt. Wir haben ihn allerdings bei unserem Test erst einmal mit der Bluetooth Box LE 02 von Braun verbunden, um die Funktionalität und die Wiedergabequalität der drahtlosen Anlage zu testen. Und auch diese Kombination hat uns, obwohl nur mono, überzeugt.
Beim Braun LE 02 handelt es sich um den mittleren Smart-Speaker der LE-Serie, den Braun, passend zum 100jährigem Jubiläum der Traditionsmarke im letzten Jahr vorstellte. Wir hörten ihn auf der IFA und waren direkt angetan. Er steht in einer Linie mit den Designklassikern der ursprünglichen Traditionsmarke Braun, auch wenn die Geräte heute vom Digitalradio-Spezialisten Pure hergestellt werden. Hohe Funktionalität und feines Gefühl für Formsprache sind traditionelle Grundwerte, die sich auch heute noch in der LE-Serie wiederfinden, er ist in weiß und Schwarz erhältlich. Braun Audio möchte mit der LE-Serie an das funktionelle Design alter Braun-Produkte anknüpfen. Der Braun-Designer Dieter Rams stellte bereits in den 1970er Jahren zehn Grundsätze für gutes Design auf. Sie sollten sicherstellen, dass die Funktionalität immer Vorrang vor exzessivem Zierwerk hat. Ähnlich lässt sich heute auch der Klang des Braun LE02 beschreiben. Ehrlich und unaufdringlich füllt der LE02 den Raum mit Musik. Genres und Lautstärken sind ihm dabei egal. Weder wird sein Klang bei hohen Pegeln nervig, noch verschluckt der LE02 Informationen bei leisen Lautstärken, der Bass ist prägnant, aber unaufdringlich und liefert ein sattes Fundament. Der Speaker schöpft seine Kraft aus seinem Volumen und wurde mit zwei Passivstrahlern ausgestattet. So liefert der LE02 ein tolles Bassfundament, das bestens mit den beiden BMR-Hochtönern harmoniert. Diese sollen durch ihre flache Form den Schall möglichst gleichmäßig verteilen. Das soll gewährleisten, dass überall im Raum der annähernd gleiche Sound erklingt, ohne dass auf eine Hörposition Rücksicht genommen werden muss. Für Menschen, die auf den klassischen Stereosound Wert legen, empfiehlt sich allerdings die Anschaffung eines Pärchens des stereofähigen LE 02.
Der Braun LE 02 ist allerdings nicht nur ein aktiver Lautsprecher, sondern dem Zeitgeist entsprechend ein ‚Smartspeaker‘, das heißt, um seine Funktionen voll ausschöpfen zu können, braucht Mensch einen W-Lan Zugang und zwei ‚Apps‘. Einerseits die Braun-Audio-App zum anderen die Google-Home-App, mit der der Smart Speaker Teil des Google-Universums wird. Schritt für Schritt leiten beide Apps gemeinsam durch die Einrichtung, wobei sich die Braun-Audio-App auf Klangeinstellung der Smart Speaker fokussiert, während alle anderen Funktionen über die Google-Home-App gesteuert werden. So bildet die Google-App deine Steuerzentrale, in der die Lautstärke geregelt wird, Lieder skippen oder pausieren können, Lautsprecher gruppiert weden oder anderen Räumen zugewiesen werden. Dementsprechend ist die Braun-Audio-App als Ergänzung zu betrachten, die Funktionen bietet, die so von Google nicht vorgesehen sind. Da all das Auswirkungen auf den Klang deiner Anlage haben kann, sollte hier ein wenig ausprobiert werden. Es lohnt sich besonders, wenn der Speaker gefühlsmäßig richtig eingestellt ist, der Bass aber trotzdem dröhnt oder gar nicht da ist. Da eine wandnahe Aufstellung den Bass verstärken kann, regelt die App den Bass bei dieser Aufstellung runter. Auf diese Art kann der persönlich perfekte Klang herausgefunden werden. Für die Feinjustage bietet dir die Braun-Audio-App zudem noch einen Equalizer für die Höhen und Tiefen. Für die Musikwiedergabe bietet Braun vier Möglichkeiten an. Die LE-Serie ist standardmäßig mit Googles Chromecast und Apples Airplay2 ausgestattet. Wenn die Audio-Quelle beides nicht unterstützt, ist die direkte Übertragung per Bluetooth möglich. Auch verfügen alle drei Braun-Lautsprecher über einen analogen Eingang auf der Rückseite. Die 3,5 mm Klinkenbuchse sorgt dafür, dass so ziemlich jede analoge Quelle mit dem LE02 verbinden werden kann. Letzteres liefert dann auch nach meinem Empfinden die optimale, weil verlustfreie und störungsunempfindliche Übertragungsart, die besten Ergebnisse. Bleibt noch die Möglichkeit zu erwähnen, den LE 03 per Sprachsteuerung zu steuern und zu aktivieren. Zu diesem Zweck sind vier Mikrofone so verteilt, dass die Sprache auch bei hohen Lautstärken oder starkem Echo gut wahrnehmbar ist. Auch wenn wir eigentlich nicht mit Geräten sprechen, haben wir diesmal das ‚Hey Google‘ ausprobiert, es funktioniert ohne Einschränkungen. Positiv sei hier auch zu vermerken, dass die Funktion klassisch per Knopf ausschaltbar ist. Dies entspricht der Idee des Designs, die der Braun Entwickler Dieter Krams bereits in den 70er Jahren erdacht hat. Jedes Detail ist perfekt verarbeitet und hat seinen fest definierten Zweck. Kein Knopf, keine Schraube ist zu viel oder zu wenig. Dadurch ergibt sich eine schlichte, aber erhabene Eleganz, welche die Braun-Geräte zu etwas ganz Besonderem machen.
Alles in allem ist die Kombination aus TEAC und Braun eine optimale Lösung für alle Menschen, die Wert darauflegen, gute Musik in ansprechender Qualität zu genießen. Wir empfehlen dabei allerdings den Einsatz von zwei, der 799,- € teuren LE 02, damit auch der Stereosound zum Tragen kommt. Sowohl der TEAC, als auch der Braun haben uns dabei im Betrieb so überzeugt, dass sie uns als Referenz für kommende Tests dienen werden.
https://www.braun-audio.com/de-DE/
https://eu.teac-audio.com/de-DE/








