Auf Sebastian Fitzek ist Verlass! Selbst nach einer Vielzahl an Psychothillern, die au seiner feder flossen und die ich las, ist auch bei ‚Mimik‘ weder Abnutzung noch Wiederholung oder gar Langeweile zu konsternieren. Voller Herzblut und Leidenschaft führt uns der Autor einige sehr interessante Fachbereiche der Psyche differenziert und lehrreich vor Augen.

Hannah Herbert, 40 Jahre alt, ist Expertin für Mimikresonanz. Gerne wird sie in kniffligen Fällen von der Berliner Mordkommission zu Rate gezogen. Es geht dann darum, bei Verhören von Verdächtigen, aus der Mimik Lügen zu entlarven. Hannah erkennt nahezu jede Emotion in den Gesichtern von Menschen. Mit ihrem Mann Richard, dessen 15jähriger Tochter und dem gemeinsamen 12jährigen Sohn lebt sie im Westen Berlins ein beschauliches Leben. Nach Narkosen leidet sie unter global transiente Amnesien. Ein Gedächtnis Verlust, der sich auf das Handlungsgeschehen vor der Narkose bezieht und sich erst langsam wieder abbaut. Dazu gesellt sich eine tiefe Angst vor dem eigenen Spiegelbild als Folge eines schlimmen traumatischen Erlebnisses, das sie als Kind erlitt.  Auch ein Ungleichgewicht von Empathie und Impathie macht ihr zu schaffen. Während sie sich hervorragend in die Probleme anderer Menschen hineinversetzen kann, fehlt es ihr an Einfühlungsvermögen für sich selbst. Eines Tages erwacht Hannah in einem schäbigen Motel. Sie ist mit Kabelbindern ans Bett gefesselt. Ihr Entführer Blankenthal, ein flüchtiger Straftäter und soziopathischer Sadist, erklärt ihr, er habe sie gefesselt, weil er sich vor ihr fürchte. Sie sei nämlich eine Mörderin und habe ihren Mann und seine Tochter kaltblütig ermordet. Auch ihren Sohn Paul habe sie versucht zu töten, doch ihm sei die Flucht gelungen. Hannah hat eine Bauchverletzung, die medizinisch versorgt ist und sie ahnt, dass sie nach einer OP in einem amnesischen Zustand befindet. Sie glaubt ihrem Entführer kein Wort. Doch der präsentiert ihr eine Handyaufnahme, auf der das Verhör durch ihren Kollegen Fadil Matar auf dem Revier der Berliner Mordkommission aufgezeichnet ist. Nur mit großen Qualen sieht sie sich das Video an und liest dabei aus ihrer dargestellten Mimik, dass sie lügt.

Droemer HC

384 Seiten, 24,- €

ISBN: 978-3-426-28157-4

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor. Seit seinem Debüt „Die Therapie” (2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in sechsunddreißig Ländern und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet und 2018 mit der 11. Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau geehrt.
Er lebt in Berlin. Ihr erreicht ihn auf www.facebook.de/sebastianfitzek.de, www.sebastianfitzek.de