Foto: (C) Wolfgang Weßling
Raum und Zeit kann niemand besser als Andreas Brandhorst. Spannend, facettenreich und tief philosophisch, von raffinierter futuristischer Technologie dekoriert, präsentiert uns der Autor mit ‚Ruf der Unendlichkeit’ ein Meisterwerk der Science-Fiction.
Aron ist der letzte Mensch in den Weiten des Universums, so hat es ihm Jahid, sein Mentor glaubhaft vermittelt. Jahid gehört den Moy an, die das Geschehen im Weltraum lenken und kontrollieren. Dank ihrer Hilfe lebt Aron seit mehr als Tausend Leben. Er kann sich daran jedoch nur bruchstückhaft erinnern. Vor 700.000 Jahren gehörte die Menschheit den Omui an, einem Bund von Super-Zivilisationen. Eine Zäsur vernichtete 17 interstellare Hochkulturen. Die Moy übernahmen das Regime und retteten Aron das Leben. Einer der Hauptsitze der Moy befindet sich in der Kluft, einem Riss im Gewebe der Raumzeit. Aus Dankbarkeit unterstützt Aron die Regierung der Moy. Zahllose Aufträge erfüllte er bereits erfolgreich im Laufe seines Lebens. Sein aktueller Auftrag jedoch soll Arons Weltbild grundlegend ins Wanken bringen. Im Chorikor-System befindet sich auf dem Planeten Vulkain ein Volk intelligenter Spezies, die eine erfolgversprechende Entwicklung aufweisen. Die Moy wachen darüber, dass niemand darauf Einfluss nimmt. Als die Anwesenheit zweier ‚Blender‘ bemerkt wird, erhält Aron den Auftrag, diese zu vernichten. Blender sind manipulative Wesen, die junge Kulturen unterwandern und ihnen religiöse Wahnideen einimpfen. Aron gelingt es, einen der Blender zu töten. Der Zweite jedoch überrascht ihn mit einer innigen Umarmung und macht ihn damit zu seinem ‚Amalgam‘, das ihn an ihn bindet. Curax, so heißt der Blender, sagt, er sei nicht der einzige Mensch. Er wisse, wo sich noch ein weiteres Exemplar befinde. Die Moy und sein Mentor Jahid seien Lügner. Curax führt ihn nach Ozeanica, dort trifft er auf eine Frau seines Alters. Sie erwecken sie mit Hilfe der Moy aus einem 8 Millionen Jahre andauernden Schlaf. Muriel war Offizierin, eine Kriegerin. Ihr Auftrag lautete ein Saatschiff mit Embryonen und Samen zusammen mit sechs weiteren Schiffen nach Andromeda zu bringen. In einem von Menschen angelegten Archiv erfahren sie von der Zäsur, die alles vernichtete, aber dass eines der Schiffe der Vrnichtung entging. Von der Hoffnung auf eine menschliche Zivilisation geleitet, machen die beiden sich auf die Suche danach.
FISCHER Tor
544 Seiten, 18,- €
ISBN: 978-3-596-70575-7
Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, zählt mit Thrillern wie »Das Erwachen« und »Das Bitcoin-Komplott« und Science-Fiction-Romanen wie »Das Schiff« und »Omni« zu den erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Spektakuläre Zukunftsvisionen sind sein Markenzeichen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Literaturpreise. Andreas Brandhorst hat dreißig Jahre in Italien gelebt und ist inzwischen in seine alte Heimat in Norddeutschland zurückgekehrt.

