Mit der gleichen Leidenschaft wie im ersten Band ‚Gezeitenland‘ setzt Philippa Gregory ihre Geschichte aus dem England des 17. Jahrhunderts um die Familie Reekie und Sir James  in ‚An dunklen Wassern‘ fort. Detailreich und von gewaltigem Wissen über diese Zeit gekrönt, ziert die Autorin ihre Bücher mit einer bunten, lebendigen Kulisse, der kaum ein Leser/eine Leserin widerstehen kann.

Sommer 1670 – Über 20 Jahre sind vergangen seit dem langjährigen Krieg, der in England tobte. Papsttreue, katholische Anhänger des Königs, kämpften erbittert gegen protestantische, reformwillige Parlamentarier, die angeführt von Oliver Cromwell den König in die Knie zwangen. Der König ist tot. Er wird nach einer vermeintlich gerechten Gerichtsverhandlung für schuldig befunden, Krieg gegen das eigene Volk geführt zu haben. Der rechtmäßige Nachfolger auf dem Thron ist sein Sohn. Doch der erweist sich schon sehr bald als Tyrann und ist Rom ebenso treu, wie sein Vater es war. Ned, der Bruder von Alinor Reeckie, kämpfte jahrelang an der Seite Oliver Cromwells für ein besseres und freieres England. Angewidert von den Entwicklungen in seinem Land kehrt er mit ener Schar Protestanten seiner Heimat den rücken und versucht sein Glück in Amerika. Ned wird jedoch schnell klar, dass das Land auf dem sie siedeln und Neuengland gründen, , Heimat der Indianer ist und die englischen Siedler dabei auf ziemlich unfreundliche Art ihre Kultur zerstören. Alinor Reekie, deren Flucht von der heimatlichen Insel Sealsea sie fast das Leben kostete, hat sich mit ihrer Tochter Aly und den beiden Kindern Sarah und John in einer ärmlichen Gegend Londons an der Themse niedergelassen. Aly führt dort mit viel Geschick als Kontoristin einen kleinen Kai. Schiffe aus aller Welt können dort ihre Ladung löschen und Waren lagern. Aly’s Tochter Sarah wächst in dem Glauben auf, John sei ihr Zwillingsbruder. John ist jedoch in Wirklichkeit Alinors Sohn, das Ergebnis einer kurzen, leidenschaftlichen Affäre mit Sir James, der von der Schwangerschaft wusste. Alinor, die sich von ihrem ‚beinahe ertrinken‘ vor 20 Jahren nie wieder erholt hat, ist wie vom Donner gerührt, als nach so langer Zeit, Sir James in ihr bescheidenes Haus einkehrt, um das frühere Heiratsversprechen einzulösen und seinen Sohn John als Erbe seines Vermögens einsetzen möchte. Doch die Reckies sind stur. Rob, Aly’s Bruder und Alinors Sohn aus erster Ehe arbeitet als Arzt in Venedig. Eines Tages erscheint seine Ehefrau mit ihrem kleinen Sohn am Kai und berichtet Rob sei tot, ertrunken in den Lagunen Venedigs. Nobildonna da Picci, so nennt sie sich, eine aufgeblasene Italienerin bringt das Leben der Reckies mächtig ins Wanken. Alinor glaubt der Italienerin nicht, dass ihr Sohn tot sei. Sie schickt ihre Enkelin Sarah nach Venedig um der Geschichte nachzugehen.

Knaur HC

496 Seiten, 14,99 €

ISBN: 978-3-426-22725-1

Übersetzt von: Ute Brammertz

Philippa Gregory wurde 1954 in Kenia geboren, zog aber mit ihren Eltern nach England. Nach ihrer journalistischen Ausbildung arbeitete sie als Reporterin bei „Portsmouth News“ sowie als Journalistin und Produzentin bei BBC-Radio. An der University of Sussex studierte sie Geschichte und wurde an der University of Edinburgh im Fach „Literatur des 18. Jahrhunderts“ promoviert. Kurz darauf verfasste sie, als Beginn einer Trilogie, ihren ersten Roman „Die Glut“, der 1987 veröffentlicht wurde. Neben weiteren historischen Romanen schreibt Philippa Gregory Kurzgeschichten und Kinderbücher.