Unverhohlen, laut und kompromisslos ordern Maria Mesrian und Lisa Kötter dazu auf, die Kirche zu entmachten. Ihre überzeugenden Gründe führen sie kraftvoll in ihrem gemeinsamen Buch auf. Kernziele der Menschheit sei das Streben nach Freiheit, Liebe, Gerechtigkeit und Gemeinschaft. Die Lehren des Jesus von Nazareth, die vermeintlich Basis des römisch-katholischen Glaubens sind mit diesen Zielen durchaus kompatibel.
Doch, was hat diese Institution daraus gemacht? Sie nutzte diese friedvolle Strömung, um ein Imperium zu errichten, in dem Kontrollsucht und Gehorsamseinforderung vorherrschten. Das hauptinstrument ist Angst. Hölle und Fegefeuer sind die Strafen, frei erfunden von den sadistischen Kirchenmännern. Doch die Zeiten ändern sich. Das blökende Schafsvolk hat Lesen und Schreiben gelernt und hegt berechtigte Zweifel gegenüber dem, was die Kirche aus den Lehren Jesus gebastelt hat. Zu den mittelalterlichen Wertigkeiten der Kirche gehört noch immer die extreme Minderwertigkeit der Frau. Die zahlreichen Missbrauchsfälle erfahren keinerlei Aufarbeitung, höchstens geriert Mann sich in Aufarbeitungssimulation. Der Kirche geht es viel eher darum, ‚Die Brüder im Nebel‘, so werden die Kinderschänder liebevoll bezeichnet, zu beschützen. Die Opfer sind ihnen scheißegal. Zehn Prozent vom Lohn verlangt dieser verein von seinen Kirchenmitgliedern. Angeblich fließen diese in soziale Projekte. Nachweislich sind es jedoch nur 10 Prozent, die restlich 90% zu Finanzierung werden noch einmal vom Staat draufgelegt (Subsidiaritätsprinzip). Was aber geschieht mit dem Rest? Wird davon der Klerus in Rom gefüttert, Bordellbesuche inklusive? Die ‚Missionierungsarbeit ‚der Kirchen jedoch ist besonders perfide. Nicht nur, das zuerst einmal Kultur und Religion in Ländern der 3. Welt zerstört und vernichtet werden. Frauen und Kinder haben dort oft eine noch geringere Lobby, wie i den Ländern Mitteleuropas. Missbräuche werden deshalb dort noch viel weniger geahndet, wie beispielsweise in Deutschland. Felix Genn, Bischof des Bistums Münster, interpretiert seine Hilfe für Bedürftige zumindest verbal einleitend mit: „Wo die Kirche sich erniedrigt…“ Damit ist die perspektive eindeutig benannt. Die Kirche schwebt in hohen Sphären über dem Volk. Offenbar erkennen sie aus dieser Höhe nicht, dass bereits die Hälfte der Herde das Weite gesucht hat. Fazit – Die Kirche ist in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen und profitorientiert, dazu machtgierig und verlogen!
Verlag: bene!
160 Seiten, 14,- €
ISBN: 978-3-96340-228-9
Maria Mesrian, Jahrgang 1974, hat katholische Theologie studiert und später als Pressereferentin beim ZDF gearbeitet. Sie engagiert sich seit 2019 in der Bewegung Maria 2.0 und ist seitdem, nicht nur im Bistum Köln, ein wichtiges Gesicht im Widerstand gegen Machtmissbrauch. Sie ist erste Vorsitzende des Vereins UMSTEUERN ROBINSISTERHOOD. Mit ihrem Mann und ihren 5 Kindern lebt sie in Köln.
Lisa Kötter, Jahrgang 1960, Kunststudium und Ausbildung in Freiburg, Kassel und Göttingen. Im Jahr 2019 hat sie dort die Bewegung Maria 2.0 mitgegründet. 2021 hat sie mit Maria Mesrian die Idee Zum Verein UMSTEUERN ROBINSISTERHOOD entwickelt. Sie lebt als freischaffende Künstlerin mit ihrem Ehemann in Münster, hat vier erwachsene Kinder und vier Enkeltöchter.

