Packend und sehr spitzfindig aufgebaut ist Chris Mc Georges Thriller ‚Four Walls‘, er fasziniert und fesselt bis zur letzten Seite. Ein würdiger Nachfolger seiner beiden ersten Bücher ‚Der Tunnel‘ und ‚Escape Room‘.
Cara Lockhart, eine junge, hübsche Studentin wird für schuldig befunden, zwei Kinder ermordet zu haben und zu lebenslanger Haft verurteilt. Während eines Babysittings, dass sie während ihres Studiums betreibt, dringt ein Mann in das Haus, ersticht die beiden Kinder und drückt der schockstarren Cara das Messer in die Hand. Der Mann trägt eine gesichtslose, rosa Maske. Das Gericht glaubt ihr nicht. Sie wird in das Frauengefängnis ‚North Fern‘ ins vermeintliche Buckinghamshire gebracht, das von einem Privatunternehmen finanziert wird. Sofort gewinnt Cara den Eindruck, das mit der Einrichtung etwas nicht stimmt. Vollkommen abgeriegelt, Kontaktverbot selbst zu nahen Verwandten und überwacht durch eine spezielle Armmanschette genießen die Gefangenen doch deutlich mehr Bewegungsfreiheit wie in normalen Gefängnissen. Ihre Zelle teilt sich Cara mit der ehemaligen Ökologin Stephanie Baruard und entwickelt eine aufrechte Freundschaft zu ihr. Am undurchsichtigsten erscheint Cara die Direktorin, Madeleine Krotes, die Cara gegenüber ungewöhnlich aufmerksam und interessiert erscheint. Madeleine Krotes führt das Gefängnis mit grotesken Ideen. So sind alle Insassinnen dazu gezwungen, einmal die Woche den Film eines alten, langweiligen Musicals mit grotesk, banalem Inhalt, anzuschauen. Cara glaubt, ihn früher schon einmal gesehen zu haben. Schlimmer jedoch sind die Erscheinungen des gesichtslosen Mörders, dem sie ihren Aufenthalt verdankt. Eines Nachts wird Cara recht unsanft von den Wärtern aus dem Schlaf gerissen und in eine dunkle Isolierzelle gebracht. Ihre Freundin und Zellengenossin Baruard wird erschossen aufgefunden. Alle glauben, dass Cara sie erschossen hat. Weder Überwachungsaufnahmen noch die Tatwaffe können als Beweis vorgelegt werden. Cara erinnert sich, dass Baruard ihr an dem Abend vor ihrem Tod mitteilte, sie habe etwas Ungeheuerliches in der Anstalt entdeckt. Das Gefängnis sei eine Art ‚Fake‘. Verbissen macht sich Cara daran, herauszufinden, welche Geheimnisse ihr Knast birgt. Dabei stößt sie auf Begebenheiten aus dem Leben ihrer verstorbenen Mutter.
Knaur HC
384 Seiten, 14,99 €
ISBN: 978-3-426-22747-3
Übersetzt von: Karl-Heinz Ebnet
Chris McGeorge erzählte schon als Kind mit Begeisterung Geschichten und zeichnete seine eigenen Comics. Er studierte Creative Writing an der City University London. Seinen ersten Thriller, »Dead Room«, reichte er dort als Master-Arbeit ein. Er ist ein großer Bewunderer von Klassikern wie Agatha Christie oder Arthur Conan Doyle und legt seine Geschichten gern als packende Mischung aus Alt und Neu an. Verwinkelte Plots mit überraschenden Wendungen sind seine Spezialität.

