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Eine wirklich intelligente dystopische Vorschau auf das Ende dieses Jahrhunderts bietet Joshua Tree mit ‚Singularity‘. Darin bringt er deutlich zum Ausdruck, dass die technologische Entwicklung in einer solchen Geschwindigkeit stattfinden wird, dass das Wesen der Menschheit, also die Humanität, voraussichtlich auf der Strecke bleibt. Wir steuern auf eine Welt zu, die von auf Algorithmen beruhenden Prognosen basiert. Grundlage für diese düstere Vorausschau bieten Facebook, Instagram und alle anderen ‚sozialen Netzwerke, die penibel ihre User ausspähen und wirklich alle Daen sammeln und verarbeiten.

Am Ende dieses Jahrhunderts ist die Welt eine andere. KI’s bestimmen das Leben in Nordamerika und im Rest der Welt. Die Upper-Class, getunt von der allerneuesten genetischen, kybernetischen Technik ist nahezu unsterblich. Ein großer Teil der Gesellschaft gilt jedoch als überflüssig und wird auch so behandelt. Die meisten von ihnen werden in Züge verbracht, die durch die Lande fahren und deren Passagiere alte Ruinen zerlegen, eine völlig sinnlose Aufgabe. Auf den ersten Blick ein fast humanes System. In den Zügen werden die ‚Überflüssigen‘ mit Nahrung und Medizin versorgt und der Zug bietet Schutz vor der immer unwirtlicher werdenden Außenwelt. Die Arbeit vermittelt ihnen ein Gefühl von Nützlichkeit und wird belohnt mit Downloads, die von ihren Hirnimplataten gespeichert werden und ihnen Zugriff auf Spiele, Pornos und jede Menge andere Unterhaltung beschert.  Adam ist geboren im Zug 117 und kennt kein anderes Leben. Seine Mutter arbeitet hart. Sein Vatter hat die Familie verlassen. Er ist einer der Wenigen, die aus diesem System geflohen sind. Er lebt in New York. Adam ist 12 Jahre alt, als er erleben muss, wie die die Administration des Zuges und deren Roboter alle Bewohner des Zuges brutal ermorden. Wie durch ein Wunder kann er dem Massaker entkommen und macht sich auf den Weg nach New York, um seinen Vater zu finden. James ist Mitte 30, als er als ‚Überflüssiger‘ an Stuart Furlong verschenkt wird. Stuart ist ein reicher Algorithmiker, der für den reichsten Mann der Welt, Moreau, arbeitet. Blue Space Industry heißt seine Firma und sein Ziel ist es, den Weltraum zu beherrschen. Furlong hat eine sehr spezielle Aufgabe für James. Vor 20 Jahren verschwand seine damals 25jährige Tochter während eines illegalen Ausflugs in die reale Welt Es ist anzunehmen, dass sie tot ist. Sie befindet sich jedoch nach wie vor in einer virtuellen Welt in Singapur, versteckt sich jedoch vor Furlong. Jams soll sie dort finden. Rhea ist Kognitionsforscherin auf einer Versuchskolonie auf Proxima 6 Centauri. Gemeinsam mit ihrer Schwester Phoebe ist sie in einer vermeintlichen Simulation für die Aufzucht von 100 Klonen verantwortlich. 16 Jahre dauert die Mission jetzt schon an. 100 reale Personen der Erde, die der Upper-Class angehören, haben sich dort eingekauft. Mit Hilfe eines Quantenlinks, den Furlong entwickelt hat, möchten sie ihr Bewusstsein nach Proxima 6 verschicken lassen.

FISCHER Tor

464 Seiten, 16,99 €

ISBN: 978-3-596-70087-5

Joshua Tree ist Kommunikationstrainer, Weltreisender und Wortmaler. Unterwegs mit Motorrad, Auto und Fahrrad, erkundet er unsere Welt – und die seiner Fantasie. Seine Thriller und Science-Fiction-Romane führen regelmäßig die Amazon-SF-Charts an.
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