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‚Kriminalroman‘ ist als Bezeichnung des Werkes von Frank Wilms – ‚Ein letzter Frühling am Rhein‘, finde ich, eine mächtige Untertreibung. Es mag den Inhalt treffen, doch Wilms Sprache dominiert die Geschichte. Brillant, facettenreich, poetisch und gespickt mit ungewöhnlich anmutenden Metaphern. Philosophisch und doch sehr zeitnah!

Chiara Walldorf ist ein junges, sehr hübsches und natürlich anmutendes, weltbekanntes Top-Modell und auf der großen Modebühne unterwegs. Paris, London, Madrid, Berlin. Ihr Lebensmittelpunkt in einer exklusiven Wohnung eines Düsseldorfer Klosters statt. Ihre Nachbarn, allesamt gutsituierte Menschen im finanziell gehobenen Sektor und von Natur aus reserviert. Chiara stammt aus einem kleinen Dorf des katholisch geprägten Münsterlandes. Ihre Eltern sind Bauern seit vielen Generationen. Trotz der Welt des Glitzers und Glamours, zieht es Chiara regelmäßig zurück zu dem Geruch der Kühe, Wälder und Felder. Schon von Kindheit an geht sie auf in ihrem katholischen glauben, engagiert sich in der Kirchengemeinde und setzt sich sozial ein. Ihre beste Freundin aus Kindheitstagen wird Nonne und Chiara hadert mit dem Verlust. Es ist Frühling, als Chiara tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird. Sie wurde vergiftet. Ihre Leiche liegt sehr schön anzusehen in ihrem Bett. Auf ihr liegt folgende Nachricht: ‚Ich habe mir deine Schönheit geliehen. Du lebst weiter. – In einer anderen Welt- Du musst das verstehen. Ich weiß, dass Du jetzt glücklich bist. Das ist mein Trost.‘ Das Team der Düsseldorfer Mordkommission um Killian Stockberger steht vor einem Rätsel. Ist es Mord oder Selbstmord? Systematisch arbeitet die Kripo Chiara Walldorfs Umfeld ab. Es stellt sich heraus, dass Chiaras Leben sich aus einer Bipolarität zwischen elitärer High Society und Religiösem Wahn des Katholischen Fundamentalismus zusammensetzt. Geduldig arbeitet sich das Team durch die gegensätzlichen Kontakte, die Chiara beruflich, privat und familiär pflegte. Dabei stoßen sie auf Mauern aus Leugnen, Falschdarstellungen und Manipulationen. Doch Kilian Stockberg und sein Team arbeiten sich hartnäckig und stoisch vor zum Kern des Geschehens.

Gmeiner Verlag

Paperback

313 Seiten, 12, – €

ISBN 978-3-8392-2817-3

Frank Wilmes stammt aus dem Münsterland, dem Land der Bauernhöfe und Springreiter, der Schwarzbrote und Schinken, an der Kante zu Niedersachen und Holland. Seit mehr als 30 Jahren lebt er in Düsseldorf – eine Kunst- und Modestadt mit internationalem Flair, die sich selbst aber nicht so wichtig nimmt. Er hat als Regierungskorrespondent und als Wirtschaftsjournalist Staatschefs und Wirtschaftsführer kennengelernt, über sie Reportagen geschrieben und mit ihnen Interviews geführt. Privat beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit den Launen des Zeitgeistes und mit der Geschichte der Klöster. Daraus entstand die Idee für seinen Krimi »Ein letzter Frühling am Rhein«.