So, Tanja Kinkel sollte sich jetzt mal ganz warm anziehen, denn Liliana Le Hingrat’s Debüt ‚Das dunkle Herz der Welt‘ ist für mich das beste Werk aus der Reihe ‚Historische Romane‘, das ich bisher gelesen habe … und ich habe schon viele gelesen! Kraftvoll, gewaltig vermittelt sie in einer spannungsgeladenen, historisch authentischen, Kulisse die politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen des östlichen und südlichen Europas miteinander und sowohl mit, als auch gegen den Einmarsch der Osmanen.

Vladislav Draco – Vater des uns bekannten Dracula – ist Anfang des 15. Jahrhunderts der anerkannte Fürst der Walachei. Durch seine Zugehörigkeit zur obersten Klasse des Drachenordens genießt er in Europa internationale Anerkennung. Doch hat er auch ernstzunehmende Feinde. Die Danen, seine vettern, erheben ebenfalls Anspruch auf die Walachei. Er ist verheiratet mit der Tochter des Fürsten von Moldau und führt ein zufriedenes, erfülltes Leben. Nach der Geburt seines ersten Sohns verliebt er sich unsterblich in Clara, die jedoch seinen Waffenbruder Janos, der ebenfalls unsterblich in sie verliebt ist, versprochen ist. Doch Clara verweigert sich Janos und pflegt heimlich eine leidenschaftliche Beziehung zum Fürsten der Walachei. Sie stimmt, als sie ihre Schwangerschaft bemerkt, einer Hochzeit mit einem Kaufmann aus Kronberg zu. Doch Janos, der wegen seiner hervorragenden Kriegsführung gegen die heranrückenden Osmanen eine hohe gesellschaftliche und politische Position besitzt füllt sich gehörnt. Sein bester Freund hat ihm seine große Liebe genommen. Janos schwört Rache und verbindet sich politisch gegen Vladislav. Als die Osmanen näher rücken hat die Walachei wegen Janos Ränkespielen keine nennenswerten verbündeten, so dass Vladislav sich genötigt sieht, einen Pakt mit dem osmanischen Sultan Murad zuzustimmen. Er hilft den Türken bei der Eroberung der Nachbarländer, dafür werden die Walachei, Transsylvanien und die Moldau verschont. Der Pakt kommt bei den eroberten Ländern nicht gut an und schon bald ist sein Ruf dahin. In seiner Not schickt er Teile seiner Truppen unter benachbarter Flagge in den Krieg gegen die Osmanen. Das wiederum empfindet der Sultan als Verrat. Er lässt Vladislav verhaften und nimmt seine beiden jüngeren Söhne als Geiseln zu sich auf den Hof nach Emire. Wegen der politischen Lage in Europa wird Vladislav nach einem Jahr Folter mehr tot als lebendig zurück auf seinen Fürstenthron entlassen, während seine beiden Söhne weiterhin als Geiseln des Sultans dienen. Doch endlich sind die europäischen Fürstentümer geeint und stark genug, sich gegen den politisch geschwächten Sultan zu erheben. Die Osmanen werden erfolgreich zurückgedrängt. Die alten Fehden Janos und die Danenbrüder gegen Vladislav kochen erneut hoch und fordern einen hohen Preis. Clara, die ewige Liebe von Vlad und Janos wird durch Janos Schuld ermordet und einer der Dan-Brüder erobert den Fürstenthron der Walachei, wobei Vlad und sein ältester Sohn sterben. Roxalan, Vlads ergebener Weggefährte reist zum Sultan und fordert von ihm, den älteren der beiden Söhne auf den Thron der Walachei zu setzen. Der Sultan stimmt zu!

Taschenbuch, Knaur TB
768 S., 10,99 €
ISBN: 978-3-426-51760-4

Liliana Le Hingrat wurde 1967 in Rumänien geboren. Sie studierte Geschichtswissenschaften an der Universität „Alexandru Ioan Cuza“ zu Iasi und arbeitete als freie Korrespondentin für eine rumänische Tageszeitung. Ihre erworbenen Fachkenntnisse während des Geschichtsstudiums sowie die Leidenschaft fürs Schreiben flossen in ihrem historischen Debütroman „Das dunkle Herz der Welt“ ein. Liliana Le Hingrat nahm an mehreren renommierten Schreibseminaren teil. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Ehemann in den Vereinigten Staaten von Amerika und engagiert sich für die Restaurierung der einsturzgefährdeten mediävalen Kirchburgen aus Transsylvanien in Rumänien.
Liliana Le Hingrat hat für ihren Roman “Das dunkle Herz der Welt” den Goldenen Homer 2016 in der Sparte Historische Biografie / historisches Ereignis verliehen bekommen. Hier wird vor allem die historisch korrekte Nachzeichnung des Lebens der Hauptfigur gewürdigt.

http://www.lilianalehingrat.de